SA 8000 ist ein internationaler Standard, der 1997 von der amerikanischen NGO Social Accountability International (SAI) ins Leben gerufen wurde und zum Ziel hat, alle Personen in der Lieferkette eines Produkts zu schützen.
Die Richtlinien des Standards beziehen sich auf die ILO, die von der UNO formulierten internationalen Menschenrechte und nationale Gesetzgebung von Staaten.
Eine Einhaltung des Standards wird durch die Wahl eines Beauftragten im Unternehmen sowie angekündigten und unangekündigten Kontrollen durch die SAI gewährleistet.
Für die Kontrolle der Subunternehmer ist das bei der SAI registrierte Unternehmen verantwortlich und muss dessen Konformität mit dem Standard nachweisen. Eine Zertifizierung mit SA 8000 erfordert die Einhaltung folgender 8 Standards:
Keine Beschäftigung von Kindern und Sonderarbeitszeiten für „junge Arbeiter/innen (unter 18), die sich mit einem Schulbesuch verbinden lassen und unter keinen Umständen 8 Stunden pro Tag überschreiten.Alle Arbeiter/innen arbeiten freiwillig und werden für ihre Arbeit entlohnt.
Bereitstellung eines sicheren und gesundheitsverträglichen Arbeitsplatzes, inklusive sanitären Anlagen und Zugang zu sauberem Wasser. Für Arbeiten mit besonderem Gefahrenpotential muss eine Einführung der Arbeiter/innen in dieses erfolgen. Bei Gefahr muss es möglich sein, den Produktionsort sofort zu verlassen. Im Fall eines Arbeitsunfalls wird ein Teil der Folgekosten getragen. Die besonderen Bedürfnisse Schwangerer werden beachtet.
Die Gründung von Gewerkschaften wird nicht behindert und ein Engagement in einer Gewerkschaft führt nicht zu einer Benachteiligung. Von der Gewerkschaft oder anderen Formen der Arbeiterorganisation können Tarifverhandlungen durchgeführt werden.
Bei der Einstellung und während des Anstellungsverhältnisses werden keine Unterschieden nach Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit, Nationalität, Behinderung oder Familiären Verpflichtungen gemacht. Die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen werden respektiert.Unter keinen Umständen dürfen Schwangerschaftstests durchgeführt werden.
Das Verhalten der Angestellten ist auf vertraglicher Basis geregelt, körperliche oder verbale Strafen werden nicht durchgeführt.
Die Arbeitszeiten entsprechen den nationalen Gesetzten, dürfen aber eine Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Nach sechs Tagen Arbeit muss ein freier Tag erfolgen. Gemäß den nationalen Gesetzten oder Tarifverhandlungen innerhalb des Unternehmens dürfen Ausnahmen gemacht werden, allerdings müssen Überstunden mit einer Prämienzahlung entlohnt werden.
Es wird mindestens der nationale Mindestlohn gezahlt. Das Recht auf living wages wird respektiert, was bedeutet, dass der Lebensunterhalt mit dem Einkommen bestritten werden kann. Die Bezahlung muss schriftlich festgehalten werden.
Die Unternehmenspolitik muss schriftlich und der Sprache der Arbeitenden festgehalten werden, so dass jede Person ihre Rechte geltend machen kann.