Die Fair Wear Foundation ist eine unabhängige Organisation, die mit über 180 Marken aus 7 europäischen Ländern sowie Fabriken in über 80 Ländern zusammen arbeitet, um die Produktionsbedingungen in der Textilbranche zu verbessern.
Die FWF bietet ihren Mitgliedern Hilfestellung bei der Entwicklung einer Strategie für verantwortungsvolles Unternehmertum an und hat dafür eigene Leitlinien entwickelt (Code of Labor Practices). Diese beziehen sich auf die ILO Kernarbeitsnormen und auf die von der UN formulierten allgemeinen Menschenrechte. Konkret handelt es sich um acht Punkte:
Es ist nicht Voraussetzung für die Mitgliedschaft alle Punkte umgesetzt zu haben. Vielmehr holt die FWF die Unternehmen von ihrem derzeitigen Stand ab und gibt Hilfestellung, Probleme der eigenen Arbeitsweise zu erkennen und so nach und nach fair zu produzieren. Die Einhaltung dieser Leitlinien oder der Versuch der Einhaltung wird von der FWF auf drei verschiedenen Wegen kontrolliert:
Erstens werden die Fabriken selbst besucht und dort die Leitung, Sprecher/innen der Gewerkschaft und ArbeiterInnen befragt. Hier legt die FWF Wert auf eine Befragung außerhalb des Fabrikgeländes, um eine freie Sprechatmosphäre zu gewährleisten.
Zweitens gibt es in jedem Land, in dem die FWF aktiv ist, eine Stelle an der jederzeit Beschwerden seitens der ArbeiterInnen eingelegt werden können. Die Beschwerden werden vertraulich behandelt, jedoch anonymisiert auf die Homepage gestellt, so dass die Öffentlichkeit Einsicht hat und es für Unternehmen einen Image – Verlust bedeutet, dort negativ zu erscheinen.
Und drittens werden die bei der FWF registrierten Unternehmen selbst einer Kontrolle unterzogen. Hierbei müssen Dokumente vorgelegt werden, die ein Bemühen zeigen, den Code of Labour Practices auch umzusetzen.
Die Ergebnisse der jährlichen Kontrollen werden auf der Internetseite der FWF veröffentlich und sind allen Interessierten hier frei zugänglich.