Heute stellen wir euch ein Label vor, das uns schon sehr lange begleitet, nämlich die Marke bleed! Das Familienlabel 'bleed' aus Oberfranken produziert seit 2008 unter dem Slogan "we bleed for nature" tolle ökofaire Mode. Das bleed-Sortiment ist seitdem stetig gewachsen und umfasst neben Oberbekleidung, Jeans und Chinos auch tolle Funktionsjacken und seit kurzem auch Sneaker. Und nicht nur die Kleidung, die bleed produziert, hat uns von Anfang an überzeugt, auch die Menschen dahinter sind uns ans Herz gewachsen, da es am Stand von bleed auf den Messen doch immer sehr lustig zu gehen kann, wie auf dem Foto unten am "Lagerfeuer" zu sehen ist. Im heutigen Interview sprachen wir mit Micha, dem Gründer von bleed.
1. Stell dich doch bitte kurz vor: wie heißt du? Was ist dein Aufgabenbereich bei bleed, seit wann bist du dabei?
Mein Name ist Michael und ich bin der Gründer und Geschäftsführer von bleed! Mein Aufgabenbereich ist hauptsächlich im Beschaffungsbereich und in der Produktentwicklung angesiedelt. Ich besuche regelmäßig unsere Produktionsstätten und entwickle Produkte direkt vor Ort und kümmere mich auch um die Einhaltung unserer strengen sozialen und ökologischen Normen. Des weiteren kommt natürlich viel Organisationsarbeit und auch Öffentlichkeitsarbeit auf mich zu. Wie das halt so ist als Chef...
2. Seit wann gibt es deine/eure Marke und wie würdest du das Konzept in 2,3 Sätzen beschreiben?
bleed ist echte Familiensache! Unabhängig von großen Investoren wachsen wir als vegane Bekleidungsmarke seit 2008 und beweisen damit, dass faire, soziale und ökologische Produktion ohne Kompromisse möglich ist. Wir haben enormen Spaß daran, nachhaltige Mode mit weiteren, spannenden Materialien zu entwerfen, die nicht nur für den Alltag, sondern auch den Sport einsetzbar ist. Ob Bio-Baumwolle, Leinen, Hanf, TENCEL®, recycelte Kunststoffe oder Kork, wir stellen uns gerne neuen Herausforderungen und finden heraus, was möglich ist.
4. Woher kommt der Name deines Labels?
Da ich selbst aus der Skateboard-Szene komme, war es mir von Anfang an wichtig, unserer Marke nicht einen grünen "Öko-Stempel" aufzudrücken, sondern eher über Leid und Ausbluten unseres Planeten und der Lebewesen (v.a. in Verbindung mit der Herstellung von Mode!) aufzuklären.
So habe ich einen eher progressiven Namen für unser Projekt ausgewählt! Aber mit einem positiv angehauchten Slogan: "we bleed for nature".
5. Was ist wohl das Besondere an bleed aus der Sicht eurer KundInnen?
Am besten kommen sicher die Produkte mit den innovativen Materialien bei unseren KundInnen an. Selbst wenn wir eine Basic-lastige Kollektion machen, liegt bei uns immer die Krux im Detail. Wir versuchen in der Entwicklung meist Nachhaltigkeit mit Funktionalität zusammenzubringen, sodass die KundInnen am Ende ein Produkt in den Händen halten, dass in sehr viele Alltagssituationen einsetzbar und langlebig ist.
6. Wie bist du zu der Marke gekommen?
Ohne Gründer, keine Marke ;)
7. Wo werden eure Produkte produziert?
Wir haben 80% unserer Lieferanten im wunderschönen Portugal. Egal, ob Schuhe, Pullis oder Jeans, hier ist vieles mit hohen nachhaltigen Standards möglich! Die restlichen Lieferanten befinden sich in Deutschland, China, Italien und Kroatien. Hier fertigen wir spezielle Produkte, wie z.B. Hanf aus China oder Beachwear aus Italien/Kroatien!
8. Worauf achtet ihr bei der Auswahl der ProduzentInnen am meisten?
Nachhaltige und soziale Standards sind hier unangefochten auf der Nummer 1! Allerdings achten wir natürlich auch auf eine gute Qualität und auf eine gute und schnelle Kommunikation. Es ist uns natürlich auch wichtig, dass die Lieferanten Zertifikate vorweisen können, aber es ist nicht zwingend erforderlich, ein GOTS-Zertifikat vorzuweisen. Manche Betriebe sind so klein, dass sie sich ein Zertifikat schlicht und einfach nicht leisten können, aber sind in vielen Belangen deutlich besser aufgestellt, als so mancher zertifizierter Betrieb. Und in vielen Fällen konnten wir so manchen Produktionspartner schon überzeugen, sich doch zertifizieren zu lassen. Das sind dann die großen Erfolge!
9. War es schwierig, diese ProduzentInnen zu finden?
Manchmal ja, manchmal waren es große Zufälle. Je mehr man in einem Land unterwegs ist und je mehr Kontakte man dort aufbaut, desto einfacher wird es eigentlich! Und verglichen mit der Zeit von vor zehn Jahren, ist es heutzutage deutlich einfacher, z.B. einen GOTS-Betrieb zu finden. Damals war das noch die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. ;)
10. Was sind für euch die größten Herausforderungen als ökofaire Marke?
Die absolut größte Herausforderung für uns ist gegen das Greenwashing der "Großen" zu bestehen. Viel ist hier doch nur Marketing und für unsere KundInnen ist es superschwierig, da durchzublicken, wer es wirklich ernst meint und wer nicht. Ich empfehle, neben Zertifikaten und viel Marketing Bla Bla, dann doch immer eine kurze Mail an die Marke zu schreiben. An der Antwort sieht man sehr schnell, wie viel Ernsthaftigkeit dahinter steckt!
11. Ihr habt ja viele, auch innovative Materialien. Welches Material ist dein Lieblingsmaterial und warum?
Da ich selber sehr viel beim Sport unterwegs bin, bin ich natürlich Fan der funktionaleren Materialien, wie z.B. Hanf, TENCEL®, aber auch von recyceltem Polyester. Gerade die sehr aufwendig gestalteten bleed Funktionsjacken sprechen mich am meisten an. Nicht nur, weil wir da viel Arbeit in die Entwicklung stecken, sondern vielmehr, weil sie in vielen Punkten überzeugen. Sie sind sortenrein und kreislauffähig, zudem noch hochfunktional mit der SYMPATEX-Membran und klimaneutral produziert.
12. Verrätst du uns noch, wie du am liebsten von der Arbeit entspannst?
Am liebsten gehe ich Skateboarden, Surfen oder Snowboarden. Wenn das gerade nicht geht, gehe ich auch gerne mal einfach raus in die Oberfränkischen Wälder zum Wandern oder Mountainbiken, um den Kopf freizubekommen für neue Ideen!
Vielen Dank für deine Antworten! :-)
Hier könnt Ihr Euch die Homepage von bleed anschauen.
Ausgewählte Teile der Kollektion findet Ihr bei uns.